Rammelsberg // 03
Blick von Süden auf die in den Hang des Rammelsbergs gebauten Gebäude der Erzaufbereitunsganlage, 1953 / 2020


Am 16. August 1935 begannen die Vorarbeiten zum Bau der neuen Aufbereitungsanlage. Zunächst sprengten Bergleute mehrere Terrassen in den Hang des Rammelsbergs. Die Aufbereitungsanlage wurde im Baukastensystem konzipiert und schon im Oktober 1936 wurden Teilbereiche der neuen Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Die Erze konnten mit der neu errichteten Schrägförderanlage von der Tagesförderstrecke auf die oberste Ebene der Erzaufbereitung gehoben und mit Hilfe der Schwerkraft den Hang abwärts durch die verschiedenen Brecheranlagen geführt werden. Ein Jahr später, im November 1937, war die Gesamtanlage betriebsbereit, und nachdem Anfang 1938 der Rammelsbergschacht abgeteuft war, gelangte das Erz direkt von der oberen Hängebank des Schachtes in die Aufbereitungsanlage.
1936
Einbau der Kugelmühlen in die Erzaufbereitungsanlage.
Die mit millionenschwerer Unterstützung durch das nationalsozialistische Regime errichtete Erzaufbereitungsanlage des Erzbergwerkes Rammelsberg gehörte Ende der 1930er Jahre zu den modernsten Einrichtungen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Funktionsweise der Aufbereitungsanlage aus den 1930er Jahren blieb bis zur Schließung des Erzbergwerkes 1988 unverändert. In einzelnen Bereichen wurde lediglich die Maschinentechnik modernisiert oder einzelne Verfahrensschritte verändert. Nationalsozialistische Industriepolitik wurde am Erzbergwerk Rammelsberg zur Grundlage einer erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung in der Nachkriegszeit.
1937
Aufrichten des Fördergerüstes über dem Rammelsbergschacht, 1937.
